Die Stanserhorn-Bahn gewinnt den Europäischen Solarpreis
Dienstag, 21. Oktober 2025
Die «Remise» bei der Talstation der Stanserhorn-Bahn, gewinnt in Düsseldorf den Europäischen Solarpreis 2025 der «Eurosolar».
Die Sonne scheint zurzeit bei der Stanserhorn-Bahn auch unter dem Nebel: Am Freitag, 17. September 2025 durfte sie in Düsseldorf den Europäischen Solarpreis für den Neubau bei der Talstation entgegennehmen. «Dieser Preis ist für uns eine grosse Ehre», strahlt Peter Bircher, Geschäftsführer der Stanserhorn-Bahn. Vergeben wird der Preis durch die Eurosolar, the European association for renewable energy.
In den letzten Jahren entstanden bei der Talstation der Stanserhorn-Bahn neue Büro-, Lager- und Unterhaltsräumlichkeiten. Der Neubau, die sogenannte «Remise», fügt sich durch eine durchdachte Solararchitektur harmonisch in das bestehende, historische Gebäude der Talstation ein. Dank eines ausgeklügelten und mehrschichtigen Energiekonzepts entstand das erste Plusenergie-Verwaltungsgebäude im Kanton Nidwalden mit einer doppelten Minergie-A/-P-Zertifizierung. «Der Europäische Solarpreis ist auch ein grosser Verdienst meines Vorgängers Jürg Balsiger. Während seiner Amtszeit wurde die Remise mit dem gesamten Energiekonzept ausgearbeitet, geplant, bewilligt und umgesetzt.»
Herzstück des Energiekonzepts ist ein Ringgrabenkollektor, der auf einer Länge von rund 40 Metern in zwei Meter Tiefe unter den Gleisen verlegt ist. Dieser liefert über 80 % der Heizenergie und ermöglicht im Sommer passive Kühlung. Ergänzt wird das System durch eine hocheffiziente Gebäudetechnik mit Abwärmenutzung und Wärmerückgewinnung.
Die Entscheidung vor rund 3 Jahren, auf diesen Ringgrabenkollektor zu setzen, brauchte Mut und auch Überzeugung. «Der Ringgrabenkollektor ist in Österreich weit verbreitet, in der Schweiz jedoch noch unbekannt», erklärt Erich Zahnd, Geschäftsführer ee3 GmbH und Entwickler des Solar- und Energiekonzepts für die Remise der Stanserhorn-Bahn, die anfängliche Zurückhaltung dieser Neuheit gegenüber. Er war jedoch überzeugt, dass «mit der grossen Erfahrung der Partnerfirma aus Österreich und der nachgewiesenen Funktionalität des Ringgrabenkollektors sich diese Innovation für die Stanserhorn-Bahn auszahlen wird.»
Doch damit nicht genug. Auf den Dächern des Neubaus und des historischen Perrons wurden Photovoltaikanlagen mit insgesamt 47 kWp installiert. Die PV-Anlage auf dem Perrondach wurde zusätzlich mit eigens angefertigten Blindmodulen ausgestattet, um eine denkmalpflegerisch und ästhetisch optimale Integration zu erreichen. Ein intelligenter Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch, versorgt nach Sonnenuntergang das Areal mit Solarstrom und dient zugleich als Notstromversorgung.
Das Plusenergie-Areal der Talstation produziert pro Jahr rund 30’000 kWh Solarstrom, der Verbrauch liegt jedoch bei lediglich rund 24'000 kWh Strom. Dies bedeutet, dass rund 25 Prozent mehr Energie produziert wird, als verbraucht.
Neben diesem Leuchtturmprojekt wurden in den letzten Jahren bereits diverse nachhaltige Initiativen umgesetzt: Photovoltaikanlagen auf der Talstation der CabriO-Luftseilbahn, bei der Bergstation und am Restaurant, die Aufbereitung des Regenwassers beim Restaurant, Umwandlung der Bremsenergie der CabriO-Luftseilbahn in Energie, die beinahe ausschliessliche Berücksichtigung lokaler Anbieter bei der Gastronomie, um nur einige zu nennen. «Die Nachhaltigkeit ist ein weitläufiger Begriff. Uns ist es ein zentrales Anliegen, unsere Möglichkeiten zur Steigerung der Solarenergieproduktion sowie zur Optimierung des Energiekonzepts fortlaufend umzusetzen», erklärt Peter Bircher. «Dies gibt uns als Arbeitgeberin und als Ausflugsziel für unsere Gäste ein gutes Gefühl.»
Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit unter: www.stanserhorn.ch.
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